Mit Hybriden Steuerungen
komplexes Supply Chain Management (SCM) besser beherrschen
Bei der Implementierung von Kanban-Systemen zeigt sich gerade bei
komplexen und variantenreichen
Produktionsumgebungen sehr schnell, dass klassisches Kanban an seine
Grenzen stößt, da es sich lediglich für die gleichmäßig fliesenden Teile eignet.
Das bedeutet oft, dass nur ca. 20-40% der Teile mit Kanban realisiert werden können.
Bei zahlreichen Installationen ist das Ziel Kanban auch für den Großteil der
verwendeten Teile einzusetzen, um die enormen Vorteile hinsichtlich
Kostenersparnis und Lieferfähigkeit, welche Kanban bietet, für möglichst viele Teile zu nutzen.
Unter dieser Prämisse hat Philipp Dickmann, ein äußerst erfolgreiches Verfahren entwickelt,
das je nach Bedarf zwei oder mehere erfolgreiche Steuerungsmethoden, u.a. Kanban und MRP, "verheiratet".
Die Kombination mehrerer Steuerungsverfahren nennt man hybride Steuerung. Ziel ist die
Schwächen gegenseitig auszugleichen und gleichzeitig die Vorteile zu nutzen.
Die einfachste Variante ist die Kombination zweier Steuerungsverfahren.
Die am häufigsten vorkommende, wenn auch unbewusst,
ist die hybride MRP-Kanban Steuerung.
So konnte mit der
hybriden MRP-Kanban
Steuerung bei der Firma Voith Turbo,
ein ähnlich dem 2005 von J. Geraghty beschriebenen hybriden Ansatz, erstmalig in Europa
äußerst erfolgreich umgesetzt werden.
Erstaunlicherweise wurden dabei in einfachen, höchst effizienten
und sehr sicheren Abläufen verschiedenste Bedarfs- und
Materialflussanforderungen (von Ersatzteil bis Seriencharakter)
gleichermaßen optimal erfüllt. Eine
interdisziplinäre Verknüpfung der Anforderungen und Potentiale
von modernen ERP-Systemen mit den Konzepten des Toyota-Produktionssystems
ermöglicht das. Durch die Nutzung redundanter
Informationen aus unterschiedlichen Quellen erreichen hybride
Steuerungen eine Verbesserung der Steuerungsqualität.
Die wesentlichen Vorteile dieses Konzepts liegen in
- der Steigerung der Kanban-Penetration (Kanban-Durchdringung)
- der kontinuierlichen Reduzierung Störgrößen
- der kontinuierlichen Reduzierung des Risikos
- der Reduzierung der Sicherheitsbestände und Sicherheitszeiten
- der Erhöhung der Lieferzuverlässigkeit
auch in Extremfällen.
Es wird folglich mit geringeren Lagerbeständen und
gleichzeitig geringerem Risiko einer hohe Lieferfähigkeit
und Stabilität des Produktionsprozess bzw. Materialflussprozesses erreicht.
- hoher Variantenvielfalt der Baugruppen oder Einzelteile,
- vielen über Kanban gesteuerten Ebenen,
- einem hohen Kanban-Umsetzungsgrad,
- langen Durchlaufzeiten,
- Verwendung mehrerer Steuerungsmethoden,
- häufiger Veränderungen der Bedarfscharakteristik,
- kurzen Produktlebenszyklen,
- Notwendigkeit hoher Sicherheit gegen Störungen.
>> Valuecycle Analyze(VCA)
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