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Ist Deutschland der Standortchampion für Premiumstrategien?Beraterin Unternehmensstrategie: Philipp Dickmann: Im Verlauf der vergangen Jahrzehnte mit dem Trend zur Vollautomation, zu Preisdumping, Lohndumping und zum globalen Markt orientieren sich viele Unternehmen von diesen nachhaltigen Erfolgskonzepten weg. Sie versuchen durch Low-Level-Produkte am High-Level- Standort Deutschland mit Niedriglohnländern zu konkurrieren. Unter unseren Rahmenbedingungen ist die Wahl von Nischen, in denen keine Innovation, kein nachhaltiger Nutzwert, sondern nur oberflächlicher kurzfristiger Nutzen zu einem möglichst geringen Preis als Kriterien zählen, keine sehr viel versprechende Markenstrategie. Für innovative Produkte, mit höherer, nachhaltiger Qualität und Leistung für den Kunden, sind im "Hochlohnland" Deutschland andererseits hervorragende Bedingungen gegeben, wie z.B. BMW oder Porsche beeindruckend belegen. Die Entwicklung von Porsche in den letzten zehn Jahren kann auch als beeindruckendes Beispiel herangezogen werden, wie besonders Lean-Ansätze dazu beitragen können. Bis zu einem gewissen Punkt ist es in Hochlohnländern tatsächlich auch möglich mit Low-Level-Produkten in Low-Price-Segmenten konkurrenzfähig zu arbeiten. Lean-Ansätze können helfen die Grenze hierbei weiter und nachhaltiger hinausschieben, als mit anderen Ansätzen. Eine verfehlte Ausrichtung am Markt kann aber selbst damit langfristig nicht kompensiert werden. Es bleibt zu hoffen, dass die Bedeutung der eigenen Kernkompetenzen und der richtigen Zielrichtung in der Markenpolitik in Deutschland zukünftig wieder in seiner notwendigen Bedeutung zur Kenntnis genommen wird. Bei derzeitigen Diskussionen in Politik und Wirtschaft stehen ganz andere Themen im Vordergrund, wodurch der Blick auf diese wesentlich gewichtigeren Themen verdeckt wird. » Ihre Meinung ist uns Wichtig! |